Es ist soweit, die ersten Korallen halten Einzug im Riff, Weichkorallen, die als gute Einsteigerkorallen bekannt sind.
Und so kammen eine Fingerlederkoralle, eine Pilzlederkoralle sowie ein Stein voller Xenien als Neubesatz hinzu.
Als besondere Zulage zeigte sich an dem Xenienstein eine Scheibenanemone.

korallen1

Das Becken läuft nun ca. 4 Monate, die Wasserwerte waren Top, Nh4, No2, No3, Po4 nicht nachweisbar und unterliefen auch keinen Schwankungen und so kam es wie es kommen musste:

Gekauft wurden 2 Lysmata Amboinensis, Weisbandputzergarnelen, gefolgt von ein Pärchen Baggergrundeln, Phalaenas, sowie ein kleiner Algenblenny dazu, dass war mein erster Flossiger Besatz.
An Korallen kamen noch ein Keniabaum sowie eine Röhrenkoralle hinzu.
Frostfutter, Trockenfutter, neues Salz, Easy Life, ein kleiner Kescher fürs Futter, Vitamine zum Anreichern von dem Frostfutter, Hafttabletten für die Einsiedler, ein Loch im meiner Geldbörse, das war mein Tag beim Händler.

Phalaena Grundel.

phalaena2

Sie sollten den Bodengrund sauber halten,was sie auch sehr gut meisterten.
Ihren Ruf, auch Fadenalgen und ebenso Cyanos zu fressen, dass kann ich nur bestätigen.
In dieser Hinsicht eigendlich ein hervorragender Besatz, wenn da nicht eine winzige Sache wäre, eine kleine nur.
Ihrer natürlichen Bestimmung nach durchkauen sie das Substrat (Sand) nach Futter, dass Maul voll Sand, wird dieses wieder durch die Kiemen ausgestossen, soweit alles in Ordnung.
Aber warum müssen sie das nur über die Korallen machen, warum nur steigen sie ca 20cm mit vollem Maul auf, um den Sand über die ganze Deko zu verstreuen?
Ein Belzebub im Schafspelz, denn eine Bodengrundhaltung von Korallen ist fast unmöglich.
Manchesmal sorgten sie für einen wahren Schneesturm in meinem Riff, ließen mich manchmal die Haare raufen wenn ich die Korallen wieder sandfrei machen musste.
Auch wenn sie sehr farbenfroh sind, ein interessantes Verhalten an den Tag legen, ihren Vorzügen gegenüber den Cyanos und Fadenalgen, man muß schon ein Liebhaber dieser Grundeln sein und ihnen ihre kleinen Schneestürme verzeihen wenn man sie pflegen möchte.
Ideal wäre ein Becken, wo Korallen nicht so sehr in Vordergrund stehen.
Nimmt bei mir alles an Futter an, Trockenfutter, Frostfutter, Auch Algen, wie Norialgen, werden nicht verachtet.

phalaena1

Algenblenny.

Keiner ist so bekannt wie der Salarias fasciatus, ist er doch als der Algenkiller schlechthin verschrien, und das ist er auch.
Sein Aussehen, sein sehr Interessantes verhalten, all das macht ihn bald zum Liebling im Becken.

salarias4

Aber auch er hat seine Eigenarten, so ist er ein absoluter Einzelgänger, was seine Art angeht und auch zu anderen Bewohnern kann er manchmal zickig werden.
Ruppig, das kenne ich von ihm, schließlich war meine Hand sein Angriffsziel Nr 1.
Wie es dazu gekommen ist, läßt sich leicht erklären.
Es war in der Zeit, wo ich mich mit einer Bryopsis-Plage herumschlagen musste, und diese entfernte ich damals mechanisch mit der Hand.
Sein Lieblingsplatz war ein Stein , wo sich dieses Bryopsis als besonders hartnäckig erwies, ich aber des öfteren ernten durfte. Er sah es wohl als seinen Garten an, den er gegen jeden verteidigte, also auch gegen meine Hand.
Ich meine mal, er hat die Bryopsis nicht gefressen, ich wollte sie nicht in meinem Becken haben, also raus damit.
Und seit dem war ich vor seinen Attacken gegen meine Hand nicht mehr sicher. Autsch.
Dennoch war er mein Liebling im Becken, und so nahm ich es ihm nicht übel.

Salarias1

Als Futter nahm er nur Artemias an, Mysis schaute er noch nicht mal an, geschweige denn Trockenfutter. Zugefüttert wurde er dann mit Banane, Salat und Algen.
Leider ist er nach einem Jahr aus dem Becken gesprungen, auch die Umrandung von ca 15 cm konnte ihn nicht zurückhalten.
Allerdings konnte ich nun wieder beruhigt ins Becken fassen ohne hinterhältige Angriffe befürchten zu müssen.
Komisch,die erste Zeit hatte ich sie tatsächlich richtig vermisst, diese kleinen Bissangriffe.
Salarias2


Lysmata Amboinensis.

Die am meisten bekannten Garnelen sind wohl die Lysmata-Arten, wie z.B. die Weisbandputzergarnelen.
Sie bilden die Putzerstation in meinem Riff, so war es mal gedacht.

garnele1

Naja, langsam glaube ich eher, sie putzen lieber meine Hände als die flossigen Bewohner. Die Fische jedenfalls stehen sehr selten mal schlange, um die Kostenlosen Wellness von den beiden Putzern einzufordern.
Aber eins kann ich euch sagen, es gibt Momente, wo die Putzer auch mir zu aufdringlich werden.

putzerstation

Natürlich, wie soll es auch anders sein, gibt es nicht nur Sonnenschein im Riff, sondern auch die Schattenseiten.

Meine Pilzlederkoralle, mein kleiner Stolz, meine ganze Pracht.......bekam ein Loch.
Zuerst sah man es ihr natürlich nicht an, die Polypen standen voll offen, bis auf einen Strich von der Mitte aus zum Rand.
Und von der Mitte fing es auch an, denn hier bildete sich ein Loch.
Das es nicht nur bei den Loch blieb, kann man auf den Bildern sehen, es weitete sich immer weiter aus und zerfrass das Gewebe.

koralle2

Letztendlich blieb mir nichts anderes mehr übrig, und ich befolgte den Rat, den ich bekamm, die Lederne zu fragmentieren.
So wohl war mir bei den Gedanken überhaupt nicht, ein Tier zu zerschneiden.
Beim ersten mal fragt man sich: Wie stellt man so etwas an, geht alles gut.??????
Im Enddefekt war es jedoch leichter als gedacht und so schnitt ich von der Ledernen 3 große Stücke ab.
3 Zahnstocher wurden vorsichtig eingespießt, auf den Stein gelegt und mit einem Haargummi befestigt.
Nun hieß es nur noch abwarten, bis die Fragmente auf den Steinen angewachsen sind, so das die Holzspieße wieder entfernt werden können.

Ein anderes Ereignis,welches sich zum gleichen Zeitpunkt abspielte, war die Trennung der Phalaena Grundeln.

neue korallen,ansicht

Ursprünglich als Paar gekauft, zeigte sich nach einigen Wochen, dass sie wohl doch nicht so gut miteinander konnten.
Die ersten Anzeichen waren, dass sie nicht mehr gemeinsam in einer Höhle schliefen. Nach einiger Zeit fing die grössere Grundel an, die kleinere Grundel kreuz und quer durchs Becken zu jagen, bis sie nicht mehr aus dem Riff rauskam.
Selbst zum Fressen durfte sie sich nicht blicken lassen, und das ging mir irgendwann dann doch gegen den Strich.
Mit 2 Keschern wurde nun versucht, eine der beiden aus dem Becken raus zu bekommen.
Leichter gesagt als getan, wenn man bedenkt, das sie schneller im Riff verschwunden sind als das Netz im Becken war.
Das es mir dennoch irgendwann gelang, war Glückssache, mag ich mal meinen und somit ging diese Phalaena-Grundel zurück zum Händler.

Ein kleines Bild noch zum Schluß vom Einsiedler auf einer frei hängenden Pumpe vom Skimmer beast, ich frag mich immer noch,wie er das geschafft hat.

einsiedler auf wanderschaft

 

Seitenanfang