Bild 1

Aktueller Stand des Riffes zu dieser Zeit.

 

Sicherlich ist es jetzt einigen aufgefallen, das der rechte Riffaufbau etwas an Höhe verloren hat. Dies war notwendig, um mehr Stellplatz für die Korallen zu bekommen.

Wenn man jetzt Rechterhand etwas mittig an der blauen Scheibe schaut, so sieht man da ein paar Xenien hängen. Dort stand vorher ein Stein voll mit Xenien.
Ich hatte damals gedacht, na gut, lass die paar Xenien dort, denn wirklich stören tuen sie mich dort nicht.
Auf diesen Punkt werde ich noch mal später zurückkommen, denn die Xenien hatten das gemacht, was sie am besten konnten. Sie haben mir die Rückscheibe fast komplett zugewuchert, was heute ein eher harmonisches Bild ergibt.
Dazu aber später mehr.


2 Korallen, die ich noch nicht erwähnt hatte, schon einige kurze Zeit im Riff sind.

Zum einen ein kleiner Stein mit blauen Zoanthus Krustenanemonen,

kruste zooanthus

Und zum anderen eine Sinularia dura.

sinularia dura

sinularia dura2

Aber auch 2 kleine Ableger möchte ich hier erwähnen, zum einen von der Fingerlederkoralle,

fingr2

fingr1

und von dem Keniabäumchen.

Mir fiel es schon vorher auf, das sich ein Arm von den Kenja-Baum etwas unnatürlich aufgepumpt hatte.
Vollgesogen mit Wasser hing es wie aufgeblasen an dem Muttertier, jederzeit bereit, abzufallen und einen eigenen Stamm zu bilden.

kenia1

Einen Ablegerstein hatte ich mir schon zurecht gelegt, eine neue Ferrero Schachtel in mir entleert, diese sollte in der ersten Zeit als Ablegerkasten funktionieren

kenia1 (5)

kenia1 (6)


Das Riff steht nun ca. 10 Monate, viel hatte sich getan, und es war in der zeit, wo ich mich nach neuen Flossigen Besatz umschaute.
Sicherlich, die Auswahl, was den flossigen Besatz angeht, ist in einem kleinen Riff begrenzt, also wurde was gesucht, was für ein 200l Miniriff an Besatz vertretbar ist und zu den anderen Besatz passte.

Als der nächste Import beim Händler anstand, die Importliste gewälzt wurde, was er so schönes an Tieren hereinbekommt, viel mein Augenmerk auf einen Schwarmfisch, denn er neu auf seiner Liste hatte.
Sie sollten es nun werden, und nach einer 2 wöchigen Quarantänezeit, die alle neuen Tiere durchlaufen, war es soweit.

Apogon leptacanthus.

6 Stück hatte ich mir gekauft, beeilte mich, nach hause zu kommen, um sie einzugewöhnen in ihrem neuen Reich.
Dabei im Gepäck noch 2 Sinularias, mann könnt sich ja sonst nichts.

sinularia.1

korallen (6)

Zuhause angekommen, wurden die Transporttüten ans Becken gehangen und 2 Stunden langsam angewöhnt an die Wasserparameter des Beckens, wobei aller ca. 5-10 Minuten mit einer spritze Wasser aus dem Becken in die Tüte gegeben wurde.

kardinal 3

kardi1

Ein Kardinalbarsch scheint jedoch den Transport nicht so gut überstanden zu haben, leider verschied er kurz darauf.

Es waren nun noch ihrer 5, auch wenn mich der eine Verlust doch etwas schmerzte.

kardi3

In den darauf folgenden Zeit sollten jedoch noch weitere 3 Kardinalsbarsche den Schicksal des ersteren folgen.

kardi2

Ich wusste mir echt keinen Rat, was da los war, und es war auch nicht schön anzusehen, wie einer nach den anderen umkippte und zur Beute der Einsiedler wurde.
Auch ihr Aussehen beunruhigte mich sehr, übernatürliche große Augen, ausgefranste Flossen, die Schleimhaut hing ihnen zu fetzen von ihren Körpern.

Ein Anruf beim Händler brachte kein Licht in die Dunkelheit, jedoch wurde mir sofort Ersatz versprochen.

Die Apogons sind weitaus empfindlicher im Transport, Temperaturschwankungen und der Eingewöhnung als viele andere Fische, dies wird wohl auch ein Grund mit gewesen sein.

Anbei nun ein paar Bilder der Kardinals.

kard i4

kardi5

Die letzten 2 Kardinalbarsche, die nun noch im Riff schwammen, denen ging es sehr gut und sie bereichern noch heute das Riff mit ihrem verhalten. Das schönste aber an der Sache ist, das es ein Pärchen ist, und somit konnte ich sie öfters auch beobachten bei der Brutpflege.

Apogons sind keine Freilaicher wie die meisten anderen flossigen Riffbewohner, sondern Maulbrüter, wobei die Brutpflege hier vom Männchen übernommen wird.
Anbei ein Bild von einem Männchen mit ausgeklappten Kehlsack, wo das Gelege drinnen ist.
kardi7


Zur Fütterung selber ist es mir bis heute nicht gelungen, die Apogons an Trockenfutter zu bekommen.
Mysis, Artemia und Cyclops, das sind ihre Schmeckerchen.
Da die Apogons jedoch weder das Futter vom Boden noch von der Wasseroberfläche aufnehmen, musste die Strömung so eingestellt werden, das das Futter so lange wie nur möglich im Mittelbereich schwimmt.

kardi6

2 Apogons hatte ich nun noch im Becken, und Nautilus Aquaristik hat mir für die 4 gestorbenen Tiere kostenlos Ersatz zugesagt.
Welcher Teufel mich geritten hat, keine neuen Apogons zu nehmen, sondern ich mich für eine andere Fischsorte entschieden, das will mir heute noch nicht so richtig klar werden.

Ev. lag es auch daran, das ich eher bedenken hatte, das sich das mit den neuen Apogons wiederholen könnte, was ich schon durchgemacht hatte.

Und so hielten 6 neue Fische Einzug ins Miniriff, von mir nur kurz genannt, Blaue Kobolde, und diesen Namen haben sie sich wirklich verdient durch ihr Verhalten, Bellende Blaue Kobolde.


Sie sind da, Blaue Kobolde im Riff.

Gemeint sind natürlich die Schwalbenschwänze, auch Chromis genannt.

chromis1

Diese 6 Chromis nun schwammen im Verband ruhig durchs Becken, gefolgt von den 2 Kardinalbarschen, die sich immer in ihrer unmittelbaren Umgebung aufhielten.

chromis9

Sicherlich, von einem Schwarm kann man hier nicht sprechen, eher ein Gruppenbild von diesen Fischen, welches sich aber auch bald legen sollte.
Zur Fütterung waren sie wie besessen, und wenn es Cyclops gab, brodelte das Wasser richtig. Sie machen ihren Namen als Planktonjäger alle Ehren.

Das Schwarmverhalten legte sich mit den zunehmenden Alter der Chromis, Grund wird wohl auch der fehlende Feinddruck sein, den es in ihrer Umgebung nicht gab.
Es kam immer mehr zu Rangeleien untereinander, einzelne Reviere wurden bis aufs äussere verteidigt, wobei die Chromis es nicht nur auf ihre knackende Geräusche beliessen, die sie immer wieder abgaben.

Diese Unruhe im Becken legte sich erst, als ich 3 Chromis mittels Fischfalle aus dem Riff herausholte.
Die Fischfalle wurde dazu 2 Tage normal im Becken gelassen, damit sich die Tiere daran gewöhnen konnten, vor allem die Chromis.

chromis13

Auch wenn sie sehr neugierig sind, sind sie dennoch sehr vorsichtig vor den Kasten. Dies verstärkte sich dann noch, als die ersten Chromis heraus waren.

chromis11

chromis12

Die verbliebenen 3 Chromis taten mir leider nicht mehr den gefallen, ebenfalls in die Fischfalle zu schwimmen, jedoch kehrte erstemal etwas Ruhe ins Riff ein.
Naja, und die Phalaena Grundel, ihr gefiel wohl dieser Plastekasten, sah sie als eine Art einer Ersatzhöhle an, wie mir schien.

chromis19

4 Monate sind nun vergangen seit dem einsetzen der Chromis, alles lief bestens.
Die Phalaena baggerte und machte Frau Holle aller Ehre mit ihrem Sandsturm im Becken, die Korallen zeigten gutes Wachstum, die Asterinas leider auch, die Bryopsis scheint von meinen Zupfattacken unbeeindruckt und macht sich langsam etwas breiter im Riff.
Glasrosen, die überall ihre Tentackeln zeigen, scheinen langsam etwas weniger zu werden, so mein Eindruck.
ES wird wohl meinen kleinen Glasrosenfresser langsam schmecken, auch wenn ich ihn nie dabei beobachten konnte.

Nach diesen 4 Monaten entschied ich mich nun, wieder etwas neues ins Riff einzusetzen
Eine neue Gorgonie kam ins Becken, damals als kleiner Ableger, zeigte sie bei etwas stärkerer Strömung bald ein Wachstum mit neuen trieben bis heute hin zu einer recht großen Gorgonie.

pseudo5

pseudo1

Zum anderen hielt eine neue Garnele Einzug in das Riff.

Stenopus Hisbidus.

stenopus1

Die Scherengarnelen gelten als die Putzer schlechthin,....im Meer.
Im Heimischem Riff sie bei der Putzertätigkeit zu beobachten ist recht selten.
Dafür haben sie eine Vorliebe für Borstenwürmer, die mit auf den Speiseplan der Scherengarnelen stehen.

Eingesetzt hatte ich mir ein Tier, ein Fehler meinerseits, denn als paar wäre es nicht nur sinnvoller, sondern auch interessanter, diese Stenopuse zu beobachten.

stenopus8

Tagsüber hielt er sich immer hinterm Riff auf, schön jedenfalls, das er sich dabei die vordere ecke ausgesucht hat, wo ich in nicht nur gut beobachten konnte, sondern ihn auch mit der Pinzette das eine oder andere Häppchen reichen konnte.
Natürlich war das nun sein Revier und wehe, es kam ihm einer zu nahe. Sofort wurden den Eindringling die Scheren entgegen gestreckt.
Nachts ging er nun auf Streifzug, wo ich in der ersten zeit schon etwas bedenken hatte wegen den anderen Garnelen im Becken.
Aber weder die Weisbandputzer noch die Boggessis und die Wurdemannies wurden attackiert.
Einzig und alleine die Borstenwürmer, die hatten nun nichts mehr zu lachen, denn für sie war es ein weiterer Fressfeind, der nun im Riff unterwegs war, und das mitten in der Nacht.

stenopus4

stenopus6

Ein letztes Bild nun noch zum Schluss, demnächst mehr.

Wer versteckt sich wohl hier in einer Koralle?

chromis15

Back